- Bürgerservice
- Neuigkeiten
- Die wunderbare Welt des Adi Schmölzer „ Miles Smiles“ - und nicht nur er!
Die wunderbare Welt des Adi Schmölzer „ Miles Smiles“ - und nicht nur er!
Fabelhafte Wesen und skurrile Figuren aller Art, in allen möglichen Formen, Farben und Haltungen tummeln sich seit Freitagabend in der Stiegenhaus-Galerie im Impuls-Center Seeboden. Die Rede ist von der fantastischen Bilderwelt des Adi Schmölzer.
Schier überbordend ist der Einfallsreichtum des 70-jährigen gebürtigen Spittalers, der seine künstlerische Ausbildung bei namhaften Malern wie Thaddäus Kolig und Giselbert Hoke, aber auch bei Jazzmusikern wie Adelhard Roidinger machte und sich seit Jahrzehnten mit seinen Werken auf internationalem Parkett bewegt, an Ausstellungen u.a. in Paris, Berlin, Moskau teilgenommen hat und 1983 mit einer Silbermedaille beim internationalen Künstler-Wettbewerb in Montreux ausgezeichnet wurde.
Vor den Bildern Adi Schmölzers muss man verweilen. Sie lassen einen nicht gleich los, zu abenteuerlich ist, was man alles entdeckt: Figuren, Mischwesen, Fabelwesen stehend, liegend, schwebend, hängend, freundlich lächelnd, grimmig blickend, feixend, mit überdehnten Gliedmaßen und immer großen Augen. Kleine Tierchen, irgendwo hervorlugend, inmitten von gezackten Ornamenten, Karos, Punkten, Wellenlinien. Das Universum Adi Schmölzers ist in Bewegung! Dem Betrachtenden öffnet sich eine verfremdete, labyrinthische, meist grellbunte Realität voller Fröhlichkeit, voller Überraschungen. Lässt man sich auf diese ein, erkennt man hinter der ver-rückten Welt neue Zusammenhänge, gerät in Tagträume oder Erinnerungen daran.
Erzählungen oder Erklärungen liefert der Künstler nicht. Seine ureigenste Botschaft ist die der Freiheit.
Und hier trifft sich auch Adi Schmölzers Malen mit der Kunst der Jazz-Musik, die für sein Schaffen essentiell ist. Seine jahrzehntelange Beschäftigung mit Jazz und Jazzmusikern, allen voran Miles Davis, auf dessen legendäres Album „Miles Smiles“ von 1966 sich der Titel der Ausstellung bezieht, hat ihn zu einem Experten auf diesem Gebiet der Musik gemacht. Wesentlich ist aber, dass Schmölzer mit allen Fasern seines Seins diese Musik lebt und sie in seinen Werken umsetzt. Während er malt, hört er Jazz. Die Musik ist seine Inspirationsquelle und gibt ihm das Thema vor. Die scheinbar chaotische Welt, die er darstellt, beruht in Wirklichkeit auf einem Kompositionsprinzip. Aber wie beim Jazz ist auch für seine Malerei die Improvisation das entscheidende Element der Kreativität, um Neues hervorzubringen.
Schmölzer betont in diesem Zusammenhang stets die Bedeutung des Scheiterns, das bei seiner Arbeit an einem Werk immer eintrete. In diesem Augenblick liegt für ihn der Antrieb weiterzumachen und damit der Keim der Vollendung. „Jedes Scheitern, jeder Irrtum während des Prozesses ist für mich wichtig, um das Bild zu einem guten Abschluss zu bringen.“ (Adi Schmölzer)
Adi Schmölzer liebt Bewegung. Im Stillstand zu verharren, zufrieden mit Erreichtem zu sein, kann er sich nicht vorstellen. Er bezeichnet sich selbst als unruhigen Geist, der immer nach Neuem und Veränderung strebt. Hat er ein Werk vollendet, entlässt er es in die Freiheit, denkt nicht mehr darüber nach, lenkt seine Gedanken bereits auf einen neuen Schaffensprozess. Die Vielseitigkeit des Künstlers kennt keine Berührungsängste, weder in Bezug auf die Materialien noch auf die Art des Malprozesses: Er findet ein Streetart-Projekt vor Publikum ebenso spannend wie das Bemalen einer Wand in einem Museum oder das Arbeiten im Atelier. Er malt kleinformatig und großformatig, bunt und monochrom, auf Leinwand oder anderen Materialien - je nach Lust und Laune des Augenblicks. Acryl-, Industriefarben und Lack gehören zu seinen bevorzugten Materialien.
Die Vernissage von „Miles Smiles“ war eine schwung- und stimmungsvolle Veranstaltung, bei der neben den Vorstandsmitgliedern des Vereins kultur.im.puls, Wolfgang Daborer, Heide Pucher, Maria Sandner und Manfred Göllner, auch die langjährige ehemalige Obfrau Margret Joch und das Ehrenmitglied Peter Kleinfercher anwesend waren. Als Gäste wurden außerdem begrüßt Vizebgm. Thomas Grasser, die Kunsthistorikerin und Galeristin der Galerie Alte und Neue Kunst in Gmünd, Gretl Miklautz sowie der Künstler Johann Schreilechner, Leiter der Lungauer Tennengalerie.
Bemerkenswert war die Laudatio der Ausstellungskuratorin Heide Pucher, die mit detaillierter Kenntnis Künstler und Werk würdigte und gleichzeitig Adi Schmölzer die Gelegenheit bot, in die Rede einzusteigen, sodass die Laudatio zu einem lebhaften und interessanten Dialog vor dem zahlreich erschienenen Publikum wurde. Beim Betrachten der Bilder wurde auch gern die Möglichkeit des persönlichen Gesprächs mit dem Künstler wahrgenommen.
Gelegenheit, in die wunderbare Bilderwelt Adi Schmölzers einzutauchen, gibt es noch bis 11. März 2025 im Impuls-Center am Thomas Morgensternplatz 1 in Seeboden sowie im Gemeindeamt Seeboden zu den Öffnungszeiten.
Ein Bericht von Gerhild Göllner