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QUICKINFO

Projekt Spielplätze der Marktgemeinde Seeboden am Millstätter See

Natürliche Materialien für freie Gestaltung der Spiele stehen im Vordergrund. Speziell zur Förderung von Motorik, Koordination, Gleichgewicht, Geschicklichkeit, Konzentration und Bewegung im Raum. Zudem wurde im Klauberpark auch einen Calisthenics Park für Übungen mit dem Eigengewicht gestaltet. Für dieses Gesamtprojekt wurden von der Marktgemeinde Seeboden in Kooperation mit weiteren Sponsoren rund 220.000 € investiert.

Wie haben sich die Spielplätze über die Jahrhunderte entwickelt?

Zurück zum Ursprung:

Ursprünglich waren die Spielplätze natürliche Gegebenheiten in der Landschaft. Im Frühjahr boten sich da die Haselsträucher und Böschungen an. Dies war der natürliche Stangenwald und wir konnten daraus auch noch die Maipfeiferln schnitzen.

Folgend reizten die Kinder die Kirsch- Zwetschken- und Apfelbäume, wo die Jugendlichen die gesunden Früchte von den obersten Ästen pflückten. Dies waren die Kletterpyramiden der Natur.
Im Sommer waren dann noch die Wiesen ein begehrter Spielraum. Purzelbaum und Butterwalgen förderten unseren Orientierungssinn im Raum.

Ein Bild mit Pfeifen welche aus Weide gebastelt wurden. dies "Maipfeiferl" im Volksmund gibt es kaum noch.

Der Herbst war den Laubwäldern mit ihren Lianen, umgestürzten Bäumen und Baumstümpfen vorbehalten. Das waren der perfekte Seilspiel-Parcours, Balancier Decathlon oder Riesenwippe.

In den Städten gab es diese Möglichkeiten nicht. Da spielten die Kinder auf den Plätzen und Straßen, wie es bereits der flämische Maler Pieter Bruegel der Ältere 1560 darstellte. Mit der beginnenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert wollte man die Kinder von den Gefahren fernhalten. Der Arzt und Architekturtheoretiker Bernhard Christoph Faust forderte bereits damals die Errichtung von Spielplätzen als Schutzräume für Kinder. Dies war meistens ein Sandhaufen mit ein paar Brettern abgegrenzt. Nach den Kriegen waren die Städte durch die Kriegsrelikte gefährliche Orte und man gestaltete für Kinder eigene Bereiche mit den klassischen Geräten Schaukel, Rutsche, Wippe und Sandkasten.

Bis heute sind Spielplätze meistens auf diese Geräte beschränkt.

Eine Mutter mit ihrem Kind auf der Hand schaut ins Handy.

Was ist die Herausforderung der heutigen Zeit?

Wir haben die letzten Jahrzehnte frei nach dem Klassiker von Neil Postman "Wir amüsieren uns zu Tode" in vollen Zügen genossen. Seit geraumer Zeit leben wir nach einem weiteren freien Motto von Postman "Wir informieren uns zu Tode." Neue Technologien haben viele Vorteile, aber leider auch massive Nachteile. Dies erklärten uns Walter Hofer und Martin Krauthgartner mit ihren Impulsreferaten im Ausschuss für Sport und Jugend. Das prägende Zitat von Walter Hofer "Kinder können mit 10 vielfach keinen Purzelbaum mehr und erlernen es später auch nicht mehr" war für uns ein Weckruf.

Früher verbrachte man jede freie Minute in der Natur und heute verbringt man jede freie Sekunde vor dem Smartphone, Tablet oder Laptop.

Somit hat man zu wenig Zeit für die wesentlichen körperlichen Entwicklungen wie Koordination, Motorik, Geschicklichkeit, Konzentration und Orientierung im Raum. Zudem macht dies meistens auch mehr Spaß, als stundelang monoton einzeln spielend vor den technischen Geräten zu verbringen. Spielplätze sind auch Orte der Begegnung und sind auch in der sozialen Entwicklung daher sehr förderlich.

Nebenbei erwähnt bauen Kinder die Knochendichte nur bis ca. zum 16. Lebensjahr auf und dies wird hauptsächlich durch springen und hüpfen gefördert. Durch den heutigen Lebensstil befürchtet man zukünig in der Fachwelt Osteoporose-Erkrankungen bereits ab dem 40. Lebensjahr und nicht erst ab 70. In dem sich wandelnden Bildungssystem finden diese problematischen Entwicklungen auch noch keine Berücksichtigung. Verstärkt wird dies auch noch durch die immer rasanteren Digitalisierungsschritte und schnelllebige Entwicklung unserer Gesellschaft.

Wir haben eine strategische Vision und ein klares Bild von dem, was wir erreichen wollen.

Als ersten Schritt haben wir alle unsere 11 Spielplätze gemeinsam mit der Firma Katz & Klumpp wieder zu abenteuerlichen Orten entwickelt, welche neben den Kindern auch die Eltern zu Kreativität und Freude am Spiel anregen sollen.


Natürliche Materialien für freie Gestaltung der Spiele stehen im Vordergrund. Speziell zur Förderung von Motorik, Koordination, Gleichgewicht, Geschicklichkeit, Konzentration und Bewegung im Raum. Zudem haben wir im Klauberpark auch einen Calisthenics Park für Übungen mit dem Eigengewicht gestaltet.

Spielplätze sollen fgür alle Altersklassen auch Eltern wieder atraktiver werden. Auf dem Bild sieht man den Spielplatz vom Kindergarten in Lieserhofen.

Für dieses Gesamtprojekt haben wir rund 220.000 € investiert. In diesem Zuge möchten wir auch unseren Sponsoren danken. Dies sind die Raiffeisenbank Millstätter See, die Kärntner Sparkasse, die Raiffeisenbank Spittal – Filiale Lieserhofen, der Firma Pirker-Frühauf und weitere Sponsoren, welche nicht genannt werden möchten.

In weiterer Folge soll auch eine Leichtathletikanlage errichtet werden und weitere Kooperationen und Projekte mit den Kindergärten, Schulen, Vereinen, der AUVA und dem Verein Purzelbaum unter Walter Hofer in Angriff genommen werden.

Wir sind in diesem Bereich sicher Vorreiter und merken dies auch am regen Zuspruch unserer Spielplätze.

Das Logo zu den Spielplätzen der Marktgemeinde Seeboden