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QUICKINFO

Wie leben Pilze?

Man kann Pilze anhand ihrer Lebensweise in drei große Gruppen einteilen, alle spielen eine unentbehrliche Rolle im Ökosystem.

Die erste Gruppe umfasst die so genannten Mykorrhiza-Pilze, die in Symbiose mit Pfl anzen leben, zu beiderseitigem Nutzen. Dem gegenüber stehen die Gruppen der Saprobionten, die sich von totem organischem Material ernähren und Parasiten, die auf einen lebenden Wirt angewiesen sind und diesem auch Schaden zufügen.

Besondere Merkmale der unterschiedlichen Lebensweisen von Pilzen

Die Lebensweisen der Pilze machen sie abhängig von der sie umgebenden Natur. Ändern sich durch  Klimawandel oder Eingriffe des Menschen ihre Lebensräume ändert sich auch die Artenvielfalt. Viele unserer Großpilze stehen deshalb schon auf der roten Liste. Der schonende Umgang mit den verschiedenen Biotopen wäre der erste Schritt zum Schutz unserer kleinen Helfer. Das richtige Sammeln von Fruchtkörpern hat keine negativen Auswirkungen auf das Wachstum der Pilze, weil das Myzel (der unterirdische Teil, der eigentliche Pilz) durch die Entnahme des oberirdischen Pilzteiles keinen Schaden nimmt.

latein. Lecccinum scabrum

Birkenpilz

Dieser Pilz geht ausschließlich eine Symbiose mit Birken ein.
Er ist ein essbarer Röhrenpilz, der häufig in der Nähe von Birken zu finden ist. Er geht eine Mykorrhiza-Symbiose mit diesen Bäumen ein, was bedeutet, dass der Pilz und die Birke gegenseitig voneinander profitieren.

Der Pilz besiedelt die Wurzeln der Birke und hilft dem Baum, Nährstoffe und Wasser effizienter aufzunehmen. Im Gegenzug erhält der Birkenpilz vom Baum Kohlenhydrate, die dieser durch Photosynthese produziert. Diese enge Partnerschaft ermöglicht beiden Organismen ein besseres Wachstum und eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber Umweltstress.

latein. Pleurotus ostreatus

Austernseitling

Dieser Pilz ist ein holzbewohnender Pilz, der häufig auf toten oder sterbenden Birken wächst. Als Saprobiont lebt er von der Zersetzung organischen Materials, insbesondere von abgestorbenem Holz. Dabei spielt er eine wesentliche Rolle im Ökosystem, indem er tote Birken zersetzt und wichtige Nährstoffe wie Kohlenstoff und Stickstoff in den Kreislauf zurückführt. Dieser Zersetzungsprozess trägt zur Bodenfruchtbarkeit bei und fördert das Wachstum neuer Pflanzen.

Der Austernseitling ist auch ein geschätzter Speisepilz. Er hat einen milden, leicht nussigen Geschmack und eine feste, fleischige Textur, was ihn besonders vielseitig in der Küche macht. Er kann gebraten, gegrillt oder als Fleischersatz in vegetarischen Gerichten verwendet werden.

latein. Armillaria mellea

Honiggelbe Hallimasch

Es handelt sich um einen essbarer Pilz, der häufig an abgestorbenen oder geschwächten Birken und anderen Laubbäumen wächst. Er lebt als fakultativer Parasit, was bedeutet, dass er sowohl totes Holz zersetzen als auch lebende Bäume befallen kann. Der Pilz durchdringt das Holz mit seinen schwarzen Myzelsträngen und trägt so zur Zersetzung und zum Abbau organischen Materials bei, wodurch Nährstoffe wie Kohlenstoff und Stickstoff in den Boden zurückgeführt werden. Dadurch fördert der Honiggelbe Hallimasch die Bodenfruchtbarkeit und den Nährstoffkreislauf im Wald.

Der Honiggelbe Hallimasch ist auch als Speisepilz bekannt, muss jedoch vor dem Verzehr gut erhitzt werden, da er roh giftig ist. Nach dem Kochen hat er ein kräftiges Aroma und eine leicht knorpelige Textur, die in Suppen, Eintöpfen oder Pilzpfannen gut zur Geltung kommt. Aufgrund seines intensiven Geschmacks wird er gerne mit anderen Pilzen kombiniert und bereichert so eine Vielzahl von Gerichten.