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QUICKINFO

Greifvögel, Ruderfüßer und Rallen

Fischadler (Pandion haliaetus) sind mit dem Seeadler (Haliaeetus), welcher zu den Habichtartigen gehört, nicht verwandt. Kormorane (Phalacrocoracidae) und Scharben gehören zu den Ruderfüßern. Blässhuhn (Fulica atra), Teichhuhn (Gallinula chloropus) und Sumpfhuhn (Porzana) gehören zur Familie der Rallen.

latein. Pandion haliaetus

Fischadler

Der Fischadler (Pandion haliaetus) ist ein großer Greifvogel, der in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet ist. Er ist vor allem an Gewässern zu finden, da seine Ernährung fast ausschließlich aus Fischen besteht. Der Fischadler hat ein markantes Aussehen mit einem weißen Kopf und einer auffälligen "Haube" aus dunklen Federn, die ihm ein charakteristisches Aussehen verleiht. Sein Körper ist überwiegend braun, mit einem weißen Bauch und einer markanten schwarzen "Brustband"-Färbung. Die Beine sind kräftig und mit scharfen Krallen ausgestattet, die ihm helfen, seine Beute zu fangen.

Fischadler bevorzugen Gewässer wie Seen, Flüsse und Küstenregionen, wo sie ihren Hauptnahrungsquelle, Fische, finden können. Sie brüten oft in der Nähe von Gewässern, auf hohen Bäumen oder künstlichen Nestern, die ihnen einen guten Überblick über ihre Jagdgebiete verschaffen.

Die Jagd des Fischadlers ist ein beeindruckendes Spektakel. Er fliegt über das Wasser, sucht nach Fischen und stürzt dann aus großer Höhe hinab, um sie mit seinen kräftigen Krallen zu fangen. Zu seinen bevorzugten Beutetieren gehören vor allem mittelgroße Fische wie Forellen, Barsche und Hechte.

Der Fischadler ist monogam und bildet während der Brutzeit stabile Paare. Das Weibchen legt meist 2 bis 3 Eier, die beide Elternteile bebrüten. Die Jungvögel bleiben nach dem Schlüpfen einige Wochen im Nest, bevor sie lernen, selbst zu jagen.

Fischadler sind Zugvögel, die in den Wintermonaten in wärmeres Klima ziehen, um den kalten Temperaturen in ihren Brutgebieten zu entkommen. Sie sind in den letzten Jahrzehnten dank erfolgreicher Schutzmaßnahmen wieder in vielen Regionen heimisch geworden.

latein. Haliaeetus albicilla

Seeadler

Der Seeadler (Haliaeetus albicilla) ist einer der größten Greifvögel Europas und Asiens. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,5 Metern zählt er zu den imposantesten Vögeln der Welt. Der Seeadler hat ein markantes Aussehen mit einem kräftigen, gelben Schnabel und einem weißen Schwanz, der ihn von anderen Greifvögeln unterscheidet. Der Körper ist überwiegend braun, mit helleren Flecken an Kopf und Brust. Männchen und Weibchen sind sich ähnlich, wobei Weibchen oft etwas größer sind.

Seeadler bevorzugen Lebensräume in der Nähe von Gewässern wie Seen, Flüssen und Küstenregionen. Sie sind vor allem in Gebieten mit vielen Fischvorkommen anzutreffen, da ihr Hauptnahrungsmittel Fische sind. Oft sieht man sie auf hohen Bäumen oder Klippen sitzen, von wo aus sie ihre Beute erspähen. Sie sind hervorragende Jäger, die mit ihren kräftigen Krallen Fische, Wasservögel und kleinere Säugetiere fangen.

Während der Brutzeit bilden Seeadler monogame Paare, die zusammen ein großes Nest bauen, meist auf hohen Bäumen oder Felsen in der Nähe von Gewässern. Das Weibchen legt in der Regel 1 bis 3 Eier, die beide Elternteile bebrüten. Die Jungvögel bleiben mehrere Monate im Nest, bis sie flugfähig sind.

Der Seeadler ist ein Zugvogel, der in den Wintermonaten aus den nördlicheren Brutgebieten in südlichere Regionen zieht, um den kalten Temperaturen zu entkommen. In den letzten Jahrzehnten haben Schutzmaßnahmen und erfolgreiche Wiederansiedlungsprogramme dazu beigetragen, dass die Seeadlerpopulation in vielen Gebieten wieder zunimmt.

latein. Phalacrocorax carbo

Kormoran

Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) ist ein großer Wasservogel, der in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet ist. Er hat ein charakteristisches Aussehen mit einem schlanken, langen Hals, einem spitzen Schnabel und dunklem, fast schwarzen Gefieder. Besonders auffällig ist sein grüner Schimmer im Gefieder, den er im Sonnenlicht zeigt. Kormorane haben auch eine auffällige Hautfalte unter dem Kinn, die in der Brutzeit bei den Männchen besonders deutlich ist.

Kormorane bevorzugen Gewässer wie Seen, Flüsse und Küstenregionen, wo sie hervorragende Bedingungen für ihre Fischjagd finden. Sie sind ausgezeichnete Taucher und jagen ihre Beute, indem sie unter Wasser tauchen. Ihre Jagdtechnik ist sehr effektiv, sie können bis zu 30 Meter tief tauchen und mehrere Minuten unter Wasser bleiben. Zu ihrer bevorzugten Beute gehören Fische wie Forellen, Barsche und andere Süßwasser- sowie Salzwasserarten.

Kormorane brüten in Kolonien, häufig auf abgelegenen Inseln oder an steilen Felsen in der Nähe von Gewässern. Sie bauen ihre Nester aus Zweigen und anderen Materialien und legen in der Regel 3 bis 4 Eier. Beide Eltern kümmern sich um die Brutpflege und füttern die Küken mit vorverdautem Fisch.

Obwohl Kormorane in vielen Regionen als einheimische Art gelten, sind sie aufgrund ihrer Fähigkeit, große Mengen Fisch zu fangen, manchmal auch Ziel von Kontroversen, insbesondere in der Fischereiindustrie. Dennoch sind sie in vielen Gebieten durch gesetzliche Schutzmaßnahmen gut abgesichert und haben sich in den letzten Jahrzehnten in vielen Regionen wieder stark vermehrt.

latein. Microcarbo pygmaeus

Zwergscharbe

Die Zwergscharbe (Phalacrocorax pygmaeus) ist eine kleine Art der Scharben, die in Europa, Asien und Nordafrika vorkommt. Mit einer Körperlänge von etwa 50 bis 60 cm ist sie deutlich kleiner als der bekannte Kormoran. Ihr Gefieder ist überwiegend dunkel, mit einem glänzenden grünlich-schwarzen Schimmer. Der Kopf ist klein mit einem spitzen Schnabel, und sie hat eine markante Federhaube, die besonders während der Brutzeit auffällt.

Die Zwergscharbe bevorzugt flache Gewässer wie Süß- und Brackwasserseen sowie Flüsse. Sie lebt oft in Kolonien auf Bäumen, Schilfrohr oder Felsen in Gewässernähe. Wie ihre größeren Verwandten ist die Zwergscharbe ein exzellenter Taucher, der ihre Beute, meist Fische, unter Wasser jagt. Ihre Tauchtechniken sind ähnlich denen des Kormorans, wobei sie in flachem Wasser auf kleinere Fische spezialisiert ist.

Die Brutzeit der Zwergscharbe verläuft ähnlich wie bei anderen Scharbenarten. Sie brüten in Kolonien, in denen die Vögel ihre Nester aus Zweigen und Pflanzenmaterial bauen. Die Brutpflege erfolgt gemeinsam durch beide Elternteile, die ihre Küken mit vorverdautem Fisch füttern.

Obwohl die Zwergscharbe in einigen Regionen als weniger verbreitet gilt, hat sie in den letzten Jahren in bestimmten Gebieten zugenommen. Sie steht in vielen Ländern unter Schutz, da ihr Lebensraum durch menschliche Aktivitäten wie Gewässerbeeinträchtigungen oder Umweltverschmutzung bedroht ist.

latein. Fulica atra

Blässhuhn

Das Blässhuhn (Fulica atra) ist ein mittelgroßer Wasservogel, der in Europa, Asien und Nordafrika weit verbreitet ist. Es ist leicht an seinem charakteristischen weißen "Bläsch" auf der Stirn erkennbar, das aus einer harten Hornhaut besteht und sich von seinem schwarzen Gefieder abhebt. Der Körper des Blässchhuhns ist dunkelgrau bis schwarz, mit einem weißen Bauch und auffälligen weißen Flecken an den Flanken und den Flügeln. Der Schnabel ist rot mit einer weißen Spitze, und die Beine sind grünlich.

Blässhühner bevorzugen Gewässer wie Seen, Teiche, Flüsse und Sümpfe, die mit viel Pflanzenwuchs und Schilfrohr bedeckt sind. Sie sind ausgezeichnete Schwimmer und tauchen auch, um Futter zu finden, aber sie laufen auch oft über das Wasser, indem sie mit ihren langen Beinen paddeln. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Wasserpflanzen, Samen, Algen, aber auch Insekten und kleinen Wirbeltieren.

Während der Brutzeit bauen Blässhühner ihre Nester in dichtem Schilf oder in der Ufervegetation. Beide Elternteile kümmern sich um die Brutpflege, wobei das Weibchen die Eier legt und das Männchen bei der Verteidigung des Nests und der Fütterung der Küken hilft. Die Küken sind Nestflüchter und werden sofort nach dem Schlüpfen von den Eltern betreut und gefüttert.

Blässhühner sind oft in großen Gruppen oder Kolonien zu finden, besonders außerhalb der Brutzeit, und sind in vielen Gewässern häufig anzutreffen. Sie sind sehr anpassungsfähig und kommen auch in städtischen Gebieten vor, wenn dort geeignete Lebensräume vorhanden sind.

latein. Anser indicus

Teichhuhn

Das Teichhuhn (Gallinula chloropus) ist ein mittelgroßer Wasservogel, der in Europa, Asien und Nordafrika weit verbreitet ist. Es ist leicht an seinem charakteristischen, roten Schnabel und der roten Stirnplatte zu erkennen, die ihm ein markantes Aussehen verleihen. Der Körper des Teichhuhns ist überwiegend dunkelgrau bis schwarz, mit einem leicht grünlichen Schimmer. Die Beine sind lang und grün, und die Füße sind mit schwimmhäuten versehen, die ihm beim Schwimmen und Laufen auf schlammigem Boden helfen.

Teichhühner bevorzugen Gewässer wie Teiche, Seen, Sümpfe und Flüsse mit dichtem Pflanzenwuchs, besonders in den Randbereichen, wo sie gut deckung finden. Sie sind ausgezeichnete Schwimmer, verbringen aber auch viel Zeit am Ufer oder in den Gewässerrändern, wo sie nach Nahrung suchen. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Wasserpflanzen, Samen, Algen und gelegentlich kleinen Tieren wie Insekten und Würmern.

Die Brutzeit des Teichhuhns findet meist in dichten Pflanzenbeständen oder in Schilfrohrzonen statt. Beide Elternteile sind an der Brutpflege beteiligt: Das Weibchen legt die Eier in ein Nest aus Pflanzenmaterial, und beide Vögel kümmern sich um das Füttern und Schützen der Küken. Die Küken sind Nestflüchter und verlassen das Nest kurz nach dem Schlüpfen, um gemeinsam mit den Eltern nach Nahrung zu suchen.

Teichhühner sind sehr gesellig und können in großen Gruppen oder Kolonien leben, vor allem in Gebieten mit reichlich Nahrung und Schutzmöglichkeiten. Sie sind anpassungsfähig und kommen in verschiedenen Lebensräumen vor, auch in städtischen Gebieten, sofern geeignete Gewässer vorhanden sind.

latein. Zapornia parva

kleines Sumpfhuhn

Das Kleine Sumpfhuhn (Zapornia parva) ist ein kleiner, unauffälliger Wasservogel, der in Sümpfen, Feuchtgebieten und Uferzonen von Seen und Flüssen in Europa, Asien und Nordafrika beheimatet ist. Mit einer Körperlänge von etwa 20 bis 25 cm gehört es zu den kleineren Sumpfhuhnarten. Das Gefieder ist überwiegend braun mit dunkelbraunen und grauen Streifen auf der Oberseite, was dem Vogel eine gute Tarnung in den dicht bewachsenen Lebensräumen verschafft. Die Unterseite ist heller, oft weißlich oder beige. Besonders auffällig ist der rötlich-orangefarbene Schnabel und die auffälligen gelben Beine.

Kleine Sumpfhühner bevorzugen dicht bewachsene Gebiete mit Schilf, Röhricht oder hohem Gras, die ihnen Schutz und ausreichend Nahrung bieten. Sie sind ausgezeichnete Läufer und können sich gut im dichten Pflanzenwuchs verstecken. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Pflanzenmaterial wie Samen, Blättern und Wurzeln von Wasserpflanzen, aber auch aus Insekten, kleinen Wirbellosen und gelegentlich kleinen Fischen.

Die Brutzeit des Kleinen Sumpfhuhns verläuft in ähnlicher Weise wie bei anderen Sumpfhühnern. Es baut sein Nest in dichtem Schilf oder Gras, oft in der Nähe von Gewässern, wo es 6 bis 10 Eier legt. Beide Elternteile kümmern sich um das Brüten und die Aufzucht der Küken, die nach dem Schlüpfen Nestflüchter sind und sofort auf Nahrungssuche gehen können. Die Eltern füttern ihre Küken mit kleinen Insekten und Pflanzenteilen.

Das Kleine Sumpfhuhn ist in vielen Teilen seines Verbreitungsgebiets ein eher scheuer Vogel, der oft schwer zu beobachten ist, da es sich gut versteckt. Es ist ein Zugvogel und zieht in den Wintermonaten in südlichere Regionen, um den kalten Temperaturen zu entkommen.

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